Liebe Freunde der Kinderhilfe-Afghanistan,
Die Gesamtsituation im Land ist weiterhin sehr unübersichtlich. Die Presseberichte, welche uns täglich erreichen, kommen fast ausschließlich aus Kabul. Der einzige deutsche Journalist des ÖRR vor Ort, von dem wir täglich hören, berichtet ausschließlich aus der Hauptstadt. Er spricht keine der afghanischen Sprachen, ist also auf einheimische Dolmetscher angewiesen. Die Interviews werden fass ausschließlich mit gebildeten, häufig wohlhabenden Afghaninnen geführt.
Aus den Dörfern des Landes, in denen ja mehr als 75 Prozent der zumeist armen Menschen Leben, erfahren wir eigentlich nichts. Aus aus den Flüchtlingslagern rund um Kabul – dort „vegetieren“ ca 400.000 Menschen unter z.T. unerträglichen Bedingungen – sehen und hören wir so gut wie nichts.
Jedes dritte Kind im Land ist fehl-, mangel- und unterernährt. Zum Jahresende droht 20 Prozent von ihnen (laut UNICEF) gar der Hungertod.
Auch deshalb verteilen wir in den Flüchtlingslagern von Kabul weiterhin dreimal wöchentlich Lebensmitte-Pakete an Frauen und Kinder:
Unsere Schul- und medizinischen Projekte laufen weiterhin ungestört. Alle Schulen und vor allem unsere Computer-Ausbildungsklassen für Mädchen in Nangahar sind geöffnet.
Alle Buben und Mädchen und Lehrerinnen und Lehrer kommen jeden Tag zum Unterricht. Jetzt ohne die Angst der vergangenen Jahre vor den Drohnenangriffen der US-Armee und den Schießereien mit den Taliban oder den Selbstmordanschlägen des DAESH (afghanische Bezeichnung der verhassten sadistischen IS-Terroristen).
Zusätzlichen haben wir seit Wochen die Installation von Photovoltaik-Anlagen auf inzwischen allen Kliniken und Arztpraxen in der Provinz Nangahar ausgeweitet. Damit existiert dort jetzt rund um die Uhr Elektrizität und können an den heißen Tagen die Deckenventilatoren den meist weiblichen Patientinnen und Kindern Kühlung verschaffen. Auch EKG, Ultraschallgeräte und Laboreinrichtungen arbeiten ohne Unterbrechung.
Der neue Gouverneur unterstützt diese Aktion mit großer Dankbarkeit, denn damit verbessern wir die medizinische Versorgung der ca 1.8 Millionen Menschen, vor allem in den abgelegenen Dörfern.
Mein Mann ist täglich im Kontakt mit unseren Mitarbeitern und den zuständigen Ministerien.
Berichte unserer Arbeit
aktuelles video und foto aus Naghahar, installation der Photovoltaik-Anlagen auf Kliniken und Arztpraxen / September 2021
Interviews meines Mannes in DIE WELT: bericht aus STUTTGARTER ZEITUNG und aus WELTSICHEN:
Warum die Taliban gewonnen haben
Bericht der STUTTGARTER ZEITUNG:
Die Menschen sind froh, dass die US-Truppen das Land verlassen haben
Bericht: WELTSICHtEN
https://www.welt-sichten.org/artikel/39219/das-totale-daemonisieren-der-taliban-ist-falsch
Hörfunk-Interview in NDR-info
PHOENIX-Runde / Beitrag meines Mannes ab Minute 26:
„Häkel-aktion“ für Säuglinge in unserer Geburtshilfestation
Die Damen des Projekts Kulturverstrickungen in Türkenfeld haben wieder einmal wunderbar gearbeitet und uns mehrere Dutzend Säuglings-Strickmützen und Socken zukommen lassen. Die Bekleidung geht im Herbst nach Nangahar in unsere Kinderklinik
Live-Beranstaltungen in Ihrer Nähe erfahren Sie hier
Veröffentlichungen unserer Arbeit sind zeitnah hier zu finden
Wir kommen gern auch zu Ihnen zu Veranstaltungen/Vorträgen zum Thema „Quo vadis Afghanistan?“
Laden Sie uns ein!
Sollten Sie Interessen an unseren Büchern „Tee mit dem Teufel“ und „UnterTaliban, Warlords und Drogenbaronen“ haben, melden Sie sich bitte.
Alles Gute, bleiben Sie gesund und uns weiterhin verbunden.
Herzlicher Gruß
Annette Erös